Sie sind hier
Chronik
- Home
- Über uns
- Unsere Geschichte
- Chronik
Es war einmal...
Aufgrund der preußischen Landgemeindeordnung vom 3. Juli 1891 wurde, durch die übergeordneten Organe des damaligen Kreises Teltow, die Gemeinde Gallun per Gesetz angewiesen eine Feuerwehr aufzubauen. Hierfür wurde der Gemeinde ein vorgefertigtes Statut übergeben welches am 21. August 1902 durch Gemeinderatsbeschluss, mit Wirkung zum 1. März 1903, in Kraft gesetzt wurde. Am 12. März 1903 wurde dieses Statut vom Kreisausschuss des Kreises Teltow genehmigt und vom damaligen Bürgermeister Herr Metzdorf und dem Schöffen Herrn Köppen unterschrieben.
Hier einige Auszüge aus dem Statut:
- Jeder männliche arbeitsfähige Einwohner unterliegt dem Feuerlöschdienst. Nach 10-jähriger Dienstzeit wird er freigestellt.
- Die Löschmannschaften unterstehen dem Gemeindevorsteher, der den Spritzenmeister bestellt.
- Der Spritzenmeister leitet die Brandbekämpfung, hat Befehlsgewalt und die Mannschaften haben dieser gehorsam zu folgen.
- Alle zur Löschmannschaft gehörigen Einwohner haben jeden Monat am Dienst teilzunehmen. Versäumnisse müssen dem Gemeindevorsteher gemeldet werden.
- Dem Spritzenmeister und seinem Stellvertreter wird für die Tätigkeit eine Entschädigung aus der Gemeindekasse gezahlt, jedoch muss diese jährlich im Gemeindehaushalt festgelegt werden.
- Die Halter von Pferden werden verpflichtet, folgende Löschfahrzeuge zu fahren: Handdruckspritze, Wasserwagen, Mannschaftswagen.
- Die Gemeinde hat die Aufgabe sofort zur Brandbekämpfung im Umkreis von 10 km, auch über Kreis und Bezirksgrenzen hinaus, auszurücken. Folgende Orte wurden festgelegt: Bestensee, Brusendorf, Deutsch Wusterhausen, Groß - und Kleinmachnow, Kallinchen, Königs Wusterhausen, Krummensee, Mittenwalde, Motzen, Nächst Neuendorf, Pätz, Ragow, Schenkendorf, Schöneiche, Telz, Töpchin, Zeesen und Zossen.
Das damalige Spritzenhaus steht noch heute auf dem alten Standort in der Kallinchener Straße. Die Spritze war eine Handdruckspritze mit Pferdezug. Laut Inventur 1906 gehörte als Zubehör dazu: 2 Schläuche, 4 Wassereimer, 1 Beil, 1 Zange, Nägel und 1 Leiter. Der Wert einschließlich Spritze wurde mit 600,- M ausgewiesen. Der Wasserwagen bestand aus Holz und fasste ca. 800 Liter. Sein Standort war der Stallgiebel vor dem Grundstück Herkt, ehemals Metzdorf.
Diese Gegebenheiten wurden 1934 durch Bildung einer Freiwilligen Feuerwehr abgelöst. Der erste Löschzugführer hieß Rudolf Hinniger - er ist im Krieg gefallen. Auch bekam die Feuerwehr Gallun Uniformen nach dem Vorbild in den Berufsfeuerwehren in den Städten. Die vorhandenen Gerätschaften wurden zur Ausbildung übernommen.
Im Jahre 1938 bekam die Feuerwehr Gallun die erste Motorspritze TS 8. Nach Auswärts zur Brandbekämpfung ausrücken war nicht möglich, da kein Motorzug vorhanden war. Im Ort jedoch wurde die Spritze von den Mannschaften gezogen. Zu jener Zeit waren meist nur in den großen Städten Spritzen mit Mannschaftswagen vorhanden. Bei größeren auswärtigen Brandbekämpfungen rückten die örtlichen Mannschaften auf ihren Privatfahrzeugen aus.
In den nachfolgenden Kriegsjahren 1939-45 war auch bei jedem Fliegeralarm Alarmgebot. Die Signalisierung erfolgte durch Feuerhorn und später durch Sirene, die auf der damaligen Schule installiert wurde. Zu bemerken wäre noch, dass 1935 eine Bohrung für einen Feuerlöschbrunnen in der Mittenwalder Straße durchgeführt wurde, die sich dann als Fehlbohrung erwies. Die Kosten in Höhe von 300,- M wurden anteilig von der Gemeinde, Versicherungsanstalt, Feuersozietät, Teltower Kreisverein und Kreis Teltow getragen. An der Motzener Straße wurde 1937 der heute noch bestehende Brunnen erstellt.
Nach dem Krieg und der Rückkehr der Kameraden aus der Gefangenschaft bekam die Feuerwehr Auftrieb. Mit der Stabilisierung der Wirtschaft und Entwicklung der Technik wurde auch die Galluner Feuerwehr modernisiert. Als die Technik in der Landwirtschaft die Pferde ablöste, war auch der Motorzug für die Spritze vorhanden und so konnte der Einsatz bei einem Feuer viel schneller erfolgen. Hinter dem alten Spritzenhaus wurde 1965 ein Versammlungsraum mit Kleiderkammer durch die Kameraden selbst erbaut. Dadurch konnte die Schlagkraft erheblich erhöht werden. Im Jahre 1979 erhielt die Feuerwehr Gallun einen Mannschaftswagen (Robur Garant 30K) und war von nun an unabhängig. Doch leider war keine komplette Unterstellmöglichkeit gegeben, weshalb das Fahrzeug getrennt von der Spritze im ehemaligen Bauerngehöft untergebracht wurde. Unter Leitung von Brandmeister Horst Pfante, der die Feuerwehr Gallun seit 1964 führte, stieg die Anzahl der Kameraden auf 27, darunter 6 Frauen.
Die weitere Entwicklung machte es erforderlich ein neues Feuerwehrdepot zu errichten. Realisiert wurde dies auf einem Grundstück in der Kallinchener Straße. Es umfasste einen Versammlungsraum, einen Geräteraum, Sanitäranlagen, sowie eine Fahrzeughalle in der das zusätzlich angeschaffte Kleinlöschfahrzeug (Barkas B 1000) untergebracht wurde. Das Fahrzeug wurde 1985 übergeben. Die endgültige Fertigstellung des Depots war 1986, wobei auch dort die Kameraden selbst Hand anlegten.
Eine der damaligen Aufgaben bestand im vorbeugenden Brandschutz und der Kontrolle der Haushalte. Diese Aufgabe wurde sehr sorgfältig ausgeführt. Aufgrund der guten Arbeit waren keine größeren Brände zu verzeichnen. Nach der Fertigstellung der Halle wurde von der Feuerwehr Niederlehme ein Löschgruppenfahrzeug (LF) 8 (Robur) übernommen. 1989 kam die Wende und die existierende DDR wurde aufgelöst. Die Feuerwehr Gallun arbeitete noch bis 1995 mit der vorhandenen Technik.
1991 legten der Wehrführer Horst Pfante und der Kamerad Walter Richter den Grundstein für eine Partnerschaft, mit der Feuerwehr Nösberts-Weidmoos (Hessen), die bis zum heutigen Tag besteht. 1992 kam es zur Gründung des Amtes Mittenwalde. Von nun an arbeitete die Feuerwehr Gallun mit den Feuerwehren Brusendorf, Mittenwalde, Motzen, Ragow, Schenkendorf-Krummensee, Telz und Töpchin zusammen. Seit der Auflösung des Kreises Königs Wusterhausen liegt die Zugehörigkeit im Landkreis Dahme Spreewald. 1993 kam es zur Gründung der Jugendfeuerwehr, welche die Grundlage für weitere gute Einsatzkräfte aus der Gemeinde bildet.
Von 1995 bis 1997 wurden beide vorhandene Löschfahrzeuge gegen zwei gebrauchte Fahrzeuge, die über die Partnerfeuerwehr besorgt wurden, ausgetauscht. Die Fahrzeuge waren Tragkraftspritzenfahrzeuge Typ Ford Transit.
Durch einen Grundstücksstreit um das damalige Feuerwehrdepot kam es zur Notwendigkeit sich um ein neues Gebäude zu bemühen. Durch die herausragende Arbeit der Bürgermeisterin Hanna Matthes und des Bürgermeister Eberhard Eckert sowie der Wehrführung Horst Pfante und Erwin Matthes konnte 1998 das neue Feuerwehrgerätehaus am Kriegerdenkmal bezogen werden.
Im Jahre 1999 konnte eines der beiden Hessenfahrzeuge gegen ein Tanklöschfahrzeug (TLF) 16 GMK (W50), welches von der Feuerwehr Königs Wusterhausen übernommen wurde, ausgetauscht werden. Ein ehemaliges Großhandelsfahrzeug wurde 2001, von den Kameraden selbst, zu einem Einsatzfahrzeug (Schlauchwagen) umgebaut, welches zur Aufnahme von Gerätschaften zur technischen Hilfeleistung diente und außerdem 1000 m B-Schlauch im Heckteil des Fahrzeuges beherbergte.
Der Jahrzehntelang stellvertretende Wehrführer Erwin Matthes, der seit 1997 selbst Wehrführer der Feuerwehr Gallun war, gab die Wehrführung Ende 2001 an seinen Stellvertreter Christian Thieke weiter, der mit einer sehr jungen Wehr die Arbeit der Feuerwehr erfolgreich weiterführte.
Im Jahr 2003 feierte die Feuerwehr Gallun ihr 100-jähriges Bestehen. Zu diesem Zeitpunkt bestand die Stärke aus 28 Einsatzkräften mit einem Durchschnittsalter von 24 Jahren, 10 Jugendfeuerwehrmitgliedern sowie 8 Mitgliedern in der Alters- & Ehrenabteilung. Ende 2003 wurde aus dem Amt Mittenwalde die Stadt Mittenwalde mit den dazugehörigen Ortsteilen Brusendorf, Mittenwalde, Motzen, Ragow, Schenkendorf-Krummensee, Telz und Töpchin.
Seit dem Spätsommer 2004 verfügt die Feuerwehr Gallun über eine eigene Homepage, auf der sie sich und ihre Aufgaben der Öffentlichkeit vorstellt.
Mitte des Jahres 2008 wurde ein Mannschaftstransportfahrzeug (Mercedes Vito), welches Platz für 9 Einsatzkräfte bot, angeschafft. Die Anschaffungskosten für das Fahrzeug trug die Feuerwehr Gallun, in Zusammenarbeit mit dem Feuerwehrverein Gallun e.V., komplett selbst. Im Zuge der Anschaffung des Fahrzeuges, galt es eine Möglichkeit zur Unterstellung zu finden. Da im Gerätehaus keine Unterstellmöglichkeit gegeben war und man dort schon seit Längerem mit Platzproblemen zu kämpfen hatte, entschloss man sich für einen Anbau. Von der ersten Idee, über die Planung bis zum Festziehen der letzten Schraube, wurde der gesamte Bau von den Mitgliedern in Eigenregie durchgeführt. Auch die gesamte Finanzierung wurde in Zusammenarbeit mit dem Feuerwehrverein komplett in Eigenregie realisiert. So entstand bis Mai 2009 ein Anbau, in dem nicht nur das MTF Platz fand, sondern der auch genügend Raum für die verschiedensten Dinge bot.
Im Sommer 2009 bekam die Feuerwehr Gallun einen neuen Aufgabenschwerpunkt - die BAB 13. Um den neuen Aufgaben gerecht zu werden, wurde der Schlauchwagen in Eigenregie zu einem Vorausgerätewagen umgebaut. Im April 2011 wurde von der Stadt Mittenwalde der Beschluss gefasst, einen Rüstwagen anzuschaffen. Als Standort wurde hierbei die Feuerwehr Gallun gewählt. Die Übergabe des Rüstwagens erfolgte im Juni 2012. Im Gegenzug zu dieser Neuanschaffung musste der Vorausgerätewagen ausgesondert werden. Bereits im Frühjahr 2012 wurde der Lichtmastanhänger aufgrund starker Verschleißerscheinungen und der Anschaffung des Rüstwagens ausgesondert.
Anfang 2013 wurde, aufgrund der Alarm- und Ausrückeordnung (AAO), der Tragkraftspritzenanhänger und die darin enthaltende Tragkraftspritze nicht länger von der Feuerwehr Gallun benötigt. Sie wurden daher an die Feuerwehr Mittenwalde übergeben. Anstelle des TSA wurde ein Anhänger für die Jugendfeuerwehr und logistische Zwecke beschafft.
Nach 12 Jahren als Ortswehrführer gab Christian Thieke diese Aufgabe Ende 2013 an Marcel Thieke weiter. Christian Thieke wechselte zunächst in die Funktion des stellvertretenden Stadtbrandmeisters, bevor er 2015 die Funktion des Stadtbrandmeisters übernahm.
Ende 2014 musste das bisherige MTF ausgesondert werden, weshalb die Feuerwehr Gallun Anfang 2015 ein neues Mannschaftstransportfahrzeug als Ersatzbeschaffung erhielt. Das neue Fahrzeug ist wesentlich geräumiger, verfügt beidseitig über Schiebetüren (hinten) und ist auf dem aktuellen Stand der Technik.
Im Januar 2017 erhielt die Feuerwehr Gallun ein neues Löschgruppenfahrzeug (LF) 20. Das bei allen beliebte TLF 16 W50 erfüllte inzwischen keinerlei Anforderungen eines modernes Löschfahrzeug mehr und wurde daher in den wohlverdienten Ruhestand geschickt.
Im Oktober 2018 wurde die Kinderfeuerwehr gegründet. Wie auch die Jugendfeuerwehr wird diese von den Jugendwartinnen Vivien Jänicke und Doreen Sitz geführt.
Heute verfügt die Feuerwehr Gallun über 40 Einsatzkräfte, 10 Mitglieder der Jugendfeuerwehr, 10 Mitglieder der Kinderfeuerwehr und 6 Mitglieder in der Alters- & Ehrenabteilung.
Navigation
Über Gallun
Gallun, ein märkisches Dorf, ist Ortsteil der Stadt Mittenwalde im Landkreis Dahme-Spreewald, im Bundesland Brandenburg der Bundesrepublik Deutschland.