Heben und Ziehen von Lasten, die Rettung aus Gruben und eine große Abschlussübung standen bei unserem diesjährigen Ausbildungstag am 16. März auf dem Programm. Den Ausbildungstag haben wir 2022 zum ersten Mal veranstaltet, wobei "der Ausbildungstag" eigentlich nicht korrekt ist. Genau genommen sind es jährlich zwei Ausbildungstage, einer zum Thema Brandbekämpfung und einer zum Thema Technische Hilfeleistung. Und wie man unschwer erkennen kann, ging es diesmal um Letzteres.

Wie üblich trafen wir uns am Samstagmorgen um 9 Uhr in unserem Feuerwehrgerätehaus und starteten den Tag. Nach einer kurzen Begrüßung durch unseren Ortswehrführer Marcel Thieke wurde das Tagesprogramm vorgestellt und anschließend mit dem theoretischen Teil begonnen. Auch wie üblich, konnte sich aber jeder zunächst noch mit ausreichend Kaffee und leckeren Brötchen eindecken. Währenddessen schrieb jeder Stichpunkte zu den jeweiligen Themen an unser elektronisches Whiteboard, welche anschließend durch unsere Ausbildern vorgelesen und gemeinsam besprochen wurden. Besonders wichtig waren hierbei die allgemeinen Gefahren entsprechend der Unfallverhütungsvorschriften.

Nach knapp einer Stunde Theorie war es schon Zeit für die Praxis. Hierzu teilten wir die anwesenden in drei Gruppen und wiesen sie den jeweiligen Stationen zu. An der Station zum Ziehen von Lasten wurde der Einsatz der hydraulischen Winde unseres Rüstwagens geübt. Hierfür wurde uns freundlicherweise von der Mittenwalder GAAC Commerz GmbH ein Lkw zur Verfügung gestellt. An dieser Stelle hierfür ein großes Dankeschön. Dieser Lkw diente uns als Objekt, welches es durch unseren Rüstwagen zu ziehen galt. Um die hierbei auftretenden Kräfte feststellen zu können, hatten wir extra ein entsprechendes Messgerät dabei. An diesem konnte man den Unterschied der auftretenden Kräfte bei Verwendung eines Flaschenzuges ablesen, wodurch der Unterschied zwischen einer festen und einer losen Rolle nachvollziehbar dargestellt werden konnte.

An der Station zum Heben von Lasten galt es mit den Mitteln unseres Rüstwagens einen Anhänger zu heben. Dieser wurde uns vom Reitgut Boddinsfelde zur Verfügung gestellt, auch hierfür ein großes Dankeschön. Gesichert durch das Abstützsystem "StabFast" und ein paar Rundschlingen wurde der Anhänger mithilfe von Hebekissen angehoben und hierbei durch ausreichend Unterbaumaterial unterbaut. Wie genau dies ablief war den jeweiligen Gruppen selbst überlassen, schließlich dient solch ein Tag auch dazu, sich einmal auszuprobieren und verschiedene Möglichkeiten zu testen. Geschafft haben es übrigens alle Gruppen.

An der Station zur Rettung aus Gruben wurde unsere Übungspuppe in einen Schacht gesteckt und musste aus diesem gerettet werden. Hierzu wurde der Aufbau des Windenbock und das korrekte Anlegen der Ausrüstung geübt und anschließend eine Einsatzkraft in den Schacht hinabgelassen. Dort musste die Übungspuppe gesichert und anschließend von den übrigen Teilnehmern nach oben gezogen werden.

Nachdem die Gruppen alle Stationen durchlaufen hatten, wurde die Ausrüstung wieder auf den Fahrzeugen verstaut und der Platz beräumt. Nun war es Zeit für das Mittagessen. Direkt nach vielen großen Portionen Spaghetti Bolognese wurde die große Abschlussübung besprochen und die Gruppen eingeteilt. Als Übungsszenario wurde ein Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person auf der Freifläche neben unserem Feuerwehrgerätehaus simuliert. Hierbei war ein Pkw unter einen Anhänger gefahren und dort in seinem Fahrzeug eingeklemmt worden. Unweit hiervon befand sich ein zweiter Pkw mit einer orangen Warntafel, mehr Informationen waren nicht bekannt.

Wie bei einem Gefahrgutunfall üblich, wurde zunächst der Pkw mit der orangen Warntafel untersucht. Hier konnte schnell Entwarnung gegeben werden, wodurch sich auf den Pkw unter dem Anhänger konzentriert werden konnte. Um den eingeklemmten Fahrer befreien zu können, musste der Anhänger angehoben werden. So konnte das am Vormittag erlernte direkt angewendet werden. Da die Einsatzübung einen Einsatz zur Nachtzeit simulieren sollte, musste natürlich auch noch ausreichend Beleuchtung aufgebaut werden. Durch all diese Maßnahmen waren alle Einsatzkräfte gut eingebunden und es kam keine Langeweile auf. Nachdem der Anhänger angehoben wurde, konnte die eingeklemmte Person durch eine große Seitenöffnung aus dem Pkw befreit und an den Rettungsdienst übergeben werden. Die Übung war ein voller Erfolg.

Nach Übungsende säuberten wir unsere Ausrüstung und verstauten sie wieder auf den Fahrzeugen. Schnell noch ein Gruppenbild gemacht und schon wurde der Tag bei Kaffee und leckerem Kuchen gemeinsam ausgewertet. Wie üblich waren sich abschließend alle einig, dass der Tag ein voller Erfolg war und dass wir das Konzept des Ausbildungstages fortführen sollen. Derzeitiger Plan ist hierzu ein Tag im November - wir freuen uns schon darauf.