Auf ihre Ausrüstung muss sich die Feuerwehr jederzeit verlassen können, denn nur eine funktionierende Ausrüstung schützt das Leben der Einsatzkräfte! Anders gesagt: ohne funktionierende Ausrüstung kann die Feuerwehr nicht arbeiten. Um die Funktionstüchtigkeit der Ausrüstung gewährleisten zu können wird sie daher regelmäßig geprüft und getestet. Am 25. April war es dieses Jahr nun wieder soweit. Bereits zum dritten Mal wurden alle Leitern, alle wasserführenden Armaturen und auch alle Stromerzeuger gemeinsam und an einem Tag geprüft.

Seit 2013 gibt es den gemeinsamen Geräteprüftag aller Feuerwehren der Stadt Mittenwalde. Bis dato wurden die Leitern und wasserführende Armaturen jährlich im Brand- und Katastrophenschutzzentrum Luckau geprüft. Dies funktionierte zwar auch sehr gut, zumal hierzu lediglich das entsprechende Fahrzeug nach Luckau gebracht werden musste, jedoch bietet ein gemeinsamer Geräteprüftag noch andere Vorteile. Neben dem eigentlichen Ziel, der Kontrolle der Ausrüstung, wird ganz nebenbei auch die Verbesserung des Zusammenhaltes und des Teamworks aller Gerätewarte der Stadt Mittenwalde gefördert. Beim gemeinsamen Prüfen kann man ganz nebenbei die Freundschaften vertiefen und vielleicht das Ein oder Andere voneinander lernen.

Die Prüfung der Geräte aller acht Feuerwehren der Stadt Mittenwalde ist keine leicht zu planende Aufgabe. Im Vorfeld des ersten Prüftages wurden hierzu unzählige Formulare und Ablaufpläne vorbereitet. Die Formulare wurden vom Mitarbeiter der Stadt Thomas Kupke, in Zusammenarbeit mit dem Stadtgerätewart Enrico Kremp und dem damals noch stellvertretenden Stadtbrandmeister Christian Thieke, unter Verwendung der Inventurdaten der Feuerwehren entwickelt. Die für die Durchführung der Prüfung benötigten Messgeräte wurden wie jedes Jahr ausgeliehen. Am Geräteprüftag selbst kamen aus jeder einzelnen Wehr mehrere Freiwillige, die die Prüfungen durchführten und / oder unterstützten. Die Befähigung diese Prüfungen durchführen zu dürfen, erhält übrigens jeder der den Lehrgang des Gerätewarts erfolgreich absolviert hat. Die Stromerzeuger wurden von einem Fachmann und Feuerwehrkamerad in einer Person - Elektroinstallateur Max Dieu - geprüft.

Die Leitern wurden zunächst sorgfältig auf äußere Beschädigungen untersucht und anschließend mit Hilfe von speziellen Gewichten belastet. Beschädigte Trittschutzelemente wurden bei der Überprüfung an Ort und Stelle ausgetauscht. Ob eine Leiter noch verwendet werden darf, lässt sich durch den Vergleich der Durchbiegung zwischen unbelasteter und belasteter Leiter bestimmen. Wenn der Unterschied einen bestimmten Wert nicht überschreitet, ist die Leiter in Ordnung. Das Prüfen der Wasserführenden Armaturen war dagegen etwas umfangreicher. In den Saugelängen wurde zunächst ein geringer Unterdruck (fachsprachlich: negativer Druck) erzeugt, um so ein eventuelles Einknicken feststellen zu können. Anschließend wurde per Überdruck die Dichtigkeit der Saugelängen geprüft. Die Strahlrohre, Verteiler, Sammelstücke, Standrohre usw. wurden zunächst optisch auf Beschädigungen und anschließend per Überdruck auf Dichtheit geprüft. Hierzu wurden meist alle möglichen Armaturen aneinander geschraubt und so geprüft.

Mehrere zusammengekuppelte Saugschläuche werden auf ihre Dichtigkeit geprüft Wurde eine Beschädigung festgestellt, wurde der entsprechende Gegenstand markiert und entweder eine Reparatur angeordnet oder eine Neubeschaffung beantragt. Kleine Fehler, wie defekte Dichtungen, wurden nach Möglichkeit sofort repariert. Wie bereits im Vorjahr, gab es auch diesmal fast keine defekten Ausrüstungsgegenstände, was auf die gute Vorjahresarbeit hindeutet und Sinnhaftigkeit dieses Tages unterstreicht.

Bereits gegen Mittag waren alle Arbeiten beendet und sämtliche Fahrzeuge wieder einsatzbereit. Bevor jeder in sein wohlverdientes Wochenende starten konnte, gab es aber noch das obligatorische gemeinsame Mittagessen. Der Stadtbrandmeister Christian Thieke hatte sich wieder um die Verpflegung gekümmert und die Anwesenden mit leckerem Gegrilltem versorgt. Frisch gestärkt ging es anschließend für alle Beteiligten zurück zu ihren Wachen - wohlwissend sich jederzeit auf seine Ausrüstung verlassen zu können.

Vielen Dank allen Beteiligten für ihre Arbeit!