Wie bereits für die Jahre 2012 und 2013, wurde auch für das Jahr 2014 eine gemeinsame Jahreshauptversammlung aller Feuerwehren der Stadt Mittenwalde im Galluner Schützenhaus abgehalten. Hierzu wurden neben allen Mitgliedern der Einsatzgruppe und Ehren- und Altersabteilung auch die Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung, der Kreisbrandmeister des Landkreises Dahme-Spreewald, der Bürgermeister der Stadt Mittenwalde, sowie weitere Gäste, am 27. Februar diesen Jahres in das Galluner Schützenhaus geladen.

In der Jahreshauptversammlung wird das vergangene Jahr noch einmal zusammengefasst und Rechenschaft darüber abgelegt, mit welchen Aufgaben sich die Feuerwehr der Stadt Mittenwalde beschäftigt hat. Das Ganze ist aber keine Selbstbeweihräucherung vergangener Taten, sondern eine detaillierte Auflistung der Tätigkeit der Feuerwehr Stadt Mittenwalde mit jeder Menge Zahlen und Fakten. Zum Ende der Jahreshauptversammlung stehen dann immer die Beförderungen und Auszeichnungen an. Früher fand dies üblicherweise in den jeweiligen Wachen "unter sich" statt. Seit der ersten gemeinsamen Jahreshauptversammlung im Jahr 2012, kann jedoch jeder auch einmal ein paar Sachen über die anderen Ortswehren der Stadt Mittenwalde erfahren.

Eine gemeinsame Jahreshauptversammlung hat viele Vorteile. Eines der Ziele der gemeinsamen Jahreshauptversammlungen ist es, den Zusammenhang und das Gemeinschaftsgefühl unter den Wehren der Stadt Mittenwalde fortlaufend zu verbessern. Nur gemeinsam kann man die Aufgaben der Feuerwehr bewältigen und diese Gemeinsamkeit geht über die Grenzen der eigenen Wache hinaus. Ohnehin werden die meisten Einsätze innerhalb der Stadt Mittenwalde nicht von einer Wehr alleine gefahren. Meistens werden mindestens zwei Wehren zu einem Alarm gerufen. Positiver Nebeneffekt war übrigens, dass die geladenen Gäste ihre Reden nicht in jeder Wehr einzeln vortragen mussten...

Eröffnet wurde die Veranstaltung mit einer Begrüßung des neuen Stadtbrandmeisters Christian Thieke. Nach der Begrüßung aller Gäste gab es zunächst eine Schweigeminute für die im vergangenen Jahr verstorbenen Kameraden. Im Anschluss daran erklärte der ehemalige stellv. Stadtbrandmeister Christian Griepentrog die Tagesordnung und übergab das Wort an den Stadtjugendwart Steven Gründer (FF Schenkendorf / Krummensee), welcher stellvertretend für die Stadtjugendwehrführung vom vergangenen Jahr aus Sicht der Jugendfeuerwehr berichtete.

Steven Gründer berichtete, dass die Jugendfeuerwehr der Stadt Mittenwalde aus 90 Mitgliedern, darunter 27 Mädchen, im Alter von sechs bis siebzehn Jahren besteht. Anschließend berichtete er von den verschiedenen Aktivitäten des vergangenen Jahres. Der Teilnahme am Stadtausscheid in Telz, dem Sommercamp in Schenkendorf-Krummensee zusammen mit den Partnerfeuerwehren aus Polen und der Ukraine und dem Herbstlager im Zusammenhang mit der Eröffnung des Floriansdorfes Kiez Frauensee. Besonders beeindruckend war wieder einmal die Anzahl der von der Jugendfeuerwehr geleisteten Stunden. Unglaubliche 1950 Stunden hatten die Mitglieder der Jugendfeuerwehr und ihre Jugendwarte 2014 geleistet. Abschließend bedankte sich Steven Gründer bei allen Jugendwarten für die geleistete Arbeit und bei der Stadtwehrführung und der Stadtverordnetenversammlung für die Unterstützung.

Nun war es Zeit für den Jahresbericht der Stadtwehrführung. Eigentlich wollte der bisherige Stadtbrandmeister Dirk Knuth diesen verlesen. Da er jedoch krankheitsbedingt ausgefallen war, verlass der neue Stadtbrandmeister Christian Thieke den Jahresbericht für das Jahr 2014. Mit diesem soll Rechenschaft darüber ablegt werden, mit was für Aufgaben sich die Feuerwehr im zurückliegenden Berichtszeitraum, der die Monate Januar bis Dezember 2014 umfasst, beschäftigt hat. Als Erstes bedankte sich Christian Thieke bei den fünf Fachgerätewarten und den sieben Kreisausbildern der Feuerwehr Stadt Mittenwalde für ihre geleistete Arbeit. Im Anschluss daran berichtete er wie sich die Feuerwehr der Stadt Mittenwalde zusammensetzt, wer welche Position innehat und das die Feuerwehr der Stadt Mittenwalde aus insgesamt 237 aktiven Einsatzkräften, darunter 33 Frauen, besteht. In der Alters- und Ehrenabteilung gibt es insgesamt 67 Mitglieder, darunter 10 Frauen. Inklusive der Mitglieder der Jugend- und Kinderfeuerwehr, gibt es damit insgesamt 394 Kameradinnen und Kameraden in der Feuerwehr der Stadt Mittenwalde. Zwar ein kleines aber immerhin ein Plus von zwei Mitgliedern gegenüber dem Vorjahr.

Nächster Punkt waren die geleisteten Lehrgänge und Ausbildungen. An der Landesschule und Technische Einrichtung für Brand- und Katastrophenschutz (LSTE) wurden elf Kameradinnen und Kameraden ausgebildet. Auf Stadt- und Kreisebene wurden sieben verschiedene Lehrgänge mit insgesamt 195 Teilnehmern durchgeführt. Beim Thema Atemschutz gab es eine erfreuliche Nachricht. So gab es 2014 vier Atemschutzgeräteträger mehr als noch 2013. Die Voraussetzung hierfür ist neben einer bestandenen Ausbildung als Atemschutzgeräteträger auch die Teilnahme an einem jährlichen Übungslauf sowie eine gültige G26.3 Untersuchung (arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung). Insgesamt 96 Atemschutzgeräteträger gibt es in der Stadt Mittenwalde. Mit 28 Atemschutzgeräteträgern stellt die Feuerwehr Gallun hierbei den größten Anteil. An zweiter Stelle folgt die Feuerwehr Ragow, mit 14 Atemschutzgeräteträgern. 2014 konnten 16 Kameradinnen und Kameraden eine Atemschutz Heißausbildung in einer Brandübungsanlage absolvieren.

Anschließend ging es mit dem Haushalt der Feuerwehr weiter. Die Gesamtkosten für das abgelaufene Jahr beliefen sich auf 375.116,48 €. Im Vergleich hierzu wurde im Jahr 2013 ein Betrag von insgesamt 339.009,44 € ausgegeben. In diesem Betrag enthalten sind unter anderem Versicherungen, Verbandsbeiträge, Fernmeldegebühren, Aus- und Weiterbildungskosten, Reparaturen an Geräten und Fahrzeugen, Betriebskosten und Unterhaltung der Gerätehäuser, sowie viele weitere Positionen.

Die nächsten Folien der Präsentation zeigten eine Auflistung der Fahrzeuge der Feuerwehr Stadt Mittenwalde. Neben den aktuellen Einsatzfahrzeugen wurde aber auch die vorhandene historische Technik aufgelistet, welche teilweise sehr aufwendig in Schuss gehalten werden muss. Ein Ausblick in die Zukunft unseres Fuhrparks gab es auch. So stehen für die nächste Zeit die Ersatzbeschaffung für unser TLF 16 W50, sowie neue Fahrzeuge für die Feuerwehr Mittenwalde und Ragow an.

Es folgte das Einsatzgeschehen. Die Feuerwehren der Stadt Mittenwalde wurden 2014 zu insgesamt 195 Einsätzen alarmiert. Sie gliederten sich in 55 Brandeinsätze (davon 16 fehlausgelöste Brandmeldeanlagen) und 156 technische Hilfeleistungseinsätze. Mit 121 Alarmierungen hatte die Feuerwehr Mittenwalde (Stadt) die meisten Einsätze zu bewältigen. An zweiter Stelle lagen wir mit 78 Alarmierungen und mit 35 Alarmierungen hatte die Feuerwehr Motzen die drittmeisten Einsätze zu absolvieren. Insgesamt waren dies 408 Ortswehreinsätze bei denen insgesamt 3043 Kameradinnen und Kameraden im Einsatz waren.

Zum Ende seines Berichtes zählte Christian Thieke die sonstigen Feuerwehrveranstaltungen des vergangen Jahres auf und lass die Ergebnisse der verschiedenen Wettkämpfe vor. Abschließend bedankte er sich im Namen aller Kameradinnen und Kameraden bei den Entscheidungsträgern der Stadt Mittenwalde, dem Bürgermeister Uwe Pfeiffer, den Mitgliedern des Ordnungsausschusses und der Stadtverordnetenversammlung, sowie den Mitgliedern der Stadtverwaltung. Als letztes Danke er allen Mitgliedern der Feuerwehren der Stadt Mittenwalde für ihren Einsatz, ihr unermüdliches Handeln und die Unterstützung.

Bevor es zu den Grußworten der anwesenden Gäste ging, war es Zeit für eine Auszeichnung besonderer Leistungen. So wurden Jörn Bienge Stutzki und Sven Kriependorf für Ihre jahrelange Tätigkeit als Ortswehrführer der Feuerwehr Schenkendorf-Krummensee ausgezeichnet. Kamerad Mike Bernhardt (Feuerwehr Telz) wurde zum Partnerschaftskoordinator mit der Mittenwalder Partnergemeinde Stare Miasto“ (Polen) ernannt. Außerdem wurde unsere Kameradin Vivien Jänicke mit Wirkung vom 1. Januar diesen Jahres zur Jugendwartin der Feuerwehr Gallun ernannt.

Das Wort hatte nun der Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung Lutz Krause. Nach einem Grußwort berichtete dieser vom Haushalt der Stadt Mittenwalde. Er hob hervor wie schwierig es momentan sei Investitionen zu tätigen, da der Haushalt der Stadt Mittenwalde hierfür auf Rücklagen zugreifen muss. Ebenso gab er an, dass die Gefahr- und Risikoanalyse für die Stadt Mittenwalde für ihn nur eine Richtlinie sei und das die aus dieser resultierenden Notwendigkeit von Fahrzeugbeschaffungen in Frage zu stellen sei. Seine Worte sorgten bei den anwesenden Kameradinnen und Kameraden für Unmut, da sie sich zu Unrecht in die Rolle von Bittstellern gedrängt fühlten. Bei allem Verständnis für die angespannte Haushaltslage hätten sich die Anwesenden für ihre Bereitschaft zum Mitwirken innerhalb der Freiwilligen Feuerwehr zumindest ein Wort des Dankes gewünscht. Da dies ausblieb suchten einige Kameraden im Anschluss ein persönliches Gespräch mit ihm.

Der Kreisbrandmeister Ronald Judis hatte als nächster das Wort. Er beglückwünschte Christian Thieke zu seiner Ernennung als Stadtbrandmeister und hob hervor, dass ein solcher Zuspruch wie er ihn bekam leider nicht zur Normalität gehöre. Hierbei überreichte er Christian Thieke ein kleines Präsent um sich einmal "zurückziehen" zu können. Im Anschluss bedankte er sich bei der Feuerwehr Brusendorf für ihren Einsatz und bekräftigte das die Entscheidung, den Behandlungsplatz 25 nach Brusendorf zu geben, richtig sei. Außerdem berichtete er, dass die endgültige Umschaltung auf den Digitalfunk für Mai diesen Jahres geplant sei und das in diesem Jahr eine große Waldbrandübung innerhalb der Stadt Mittenwalde durchgeführt werden soll. Zum Abschluss bedankte er sich bei allen Einsatzkräften und deren Familien für die geleistete Arbeit.

Stellvertretend für den Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes hatte Kamerad Reiner Graßhoff (Feuerwehr Ragow) das Wort. Nach einem Grußwort und dem Dank an alle Einsatzkräfte und deren Partner, berichtete dieser vom Wirken des Kreisfeuerwehrverbandes. So konnte 2014 das Floriansdorf am Frauensee eröffnet werden, Multiplikatorenschulungen zum Thema Absturzsicherung und Vorbereitungslehrgänge für den Gruppenführerlehrgang an der LSTE finanziert und durchgeführt werden. Außerdem wies er auf die Initiative "Fit und gesund im Einsatz" hin. Durch die Kooperation mit verschiedenen Sportanbietern und Gesundheitsdienstleistern der Region wird den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr so eine vergünstigte Teilnahme an den verschiedenen Programmen ermöglicht. Diese sollen helfen fit und gesund zu bleiben, um im Notfall Leben zu retten und ihr eigenes bestmöglich zu schützen.

Der nächste Redner war der Ausschussvorsitzende für Ordnung und Sicherheit Daniel Müller. Auch dieser dankte den Anwesenden für Ihre Arbeit und berichtete anschließend von den Aufgaben des Ausschusses. Unter anderem berichtete er, dass im vergangenen Jahr das Budget für die Kleiderkammer der Jugendfeuerwehr erhöht werden konnte. Für die Zukunft bot er verschiedene Treffen in den einzelnen Ortswehren an, bei denen es um die Sorgen und Nöte der jeweiligen Mitglieder geht.

Bevor es nun an die Beförderungen und Auszeichnungen ging, hatte der Bürgermeister der Stadt Mittenwalde Uwe Pfeiffer das Wort. Er betonte wie Stolz er auf die Feuerwehr Mittenwalde mit ihren fast 400 Mitgliedern und auf die sie betreffenden Worte des Kreisbrandmeisters sei. Rückblickend gab es seiner Meinung nach von 1992 bis heute positive Veränderungen innerhalb der Feuerwehr Stadt Mittenwalde. Bezugnehmend auf die Gefahr- und Risikoanalyse hob er den Konsens zwischen der von der Stadt Mittenwalde selbst erstellten und der extern erstellen Analyse hervor. Ebenso erinnerte er daran, dass die Stadtverordnetenversammlung der Anerkennung dieser einstimmig zugestimmt haben und diese daher - solange ihr nicht widersprochen wird - als gesetzt gilt. Er richtete einen Appell an die Stadtverordnetenversammlung diese auch in Zukunft zu berücksichtigen. Ebenso versprach Uwe Pfeiffer einen Brief an die LSTE zu schreiben und diese um mehr Lehrgänge zu bitten.

Als letztes dankte er allen Kameradinnen und Kameraden, allen Partner, allen Vereinen, Sponsoren, Förderern und Freunden der Feuerwehr. Zur Frage was denn die Feuerwehr kostet merkte er an, dass man sich auch fragen müsste was sie denn bringt! Er persönlich sei sehr stolz auf ein Feedback aus Potsdam den Einsatz am 23. November 2014 betreffend. Hätte er einen auf, so würde er seinen Hut vor der ehrenamtlichen Arbeit ziehen. Als letztes sagte er, dass die Ausstattung der Feuerwehr Mittenwalde in der Vergangenheit gut war und auch in der Zukunft gut sein wird.

Nach all diesen vielen Worten, Zahlen und Danksagungen, war es Zeit für die Beförderungen und Auszeichnungen. Hierbei wurden zahlreiche Kameradinnen und Kameraden entsprechend ihrer Dienstzeit und Ausbildungen befördert. Außerdem wurden natürlich noch zahlreiche Medaillen für treue Dienste vergeben. Eine besonders schöne Geste starteten hierbei die Kameraden aus Mittenwalde (Stadt). Als der neue Stadtbrandmeister Christian Thieke seine Beförderungsurkunde zum Stadtbrandmeister erhielt, erhoben sich diese und applaudierten im Stehen. Davon animiert erhoben sich nur wenig später auch die übrigen Anwesenden und zeigten dem Stadtbrandmeister so ihre Anerkennung - eine wirklich tolle Geste!

Zu guter Letzt gab es seitens der Stadtwehrführung noch ein kleines Dankeschön für Jutta Lehmann, Gabriele Frenzel, Mareike Schulze und Thomas Kupke. Laut Aussage des Stadtbrandmeisters gilt dieser Dank für die grandiose Zusammenarbeit mit ihnen und ihrer Bereitschaft weit mehr Leistung zu erbringen als von ihnen erwartet wird.

Nach der Veranstaltung gab es dann noch für alle eine warme Suppe aus der Gulaschkanone und das ein oder andere Getränk. Hierbei konnten die Anwesenden dann ihre persönlichen Erfahrungen des letzten Jahres austauschen oder einfach nur ein wenig plaudern. Wir möchten uns an dieser Stelle ganz besonders bei Karl Heinz Thieke für die Bewirtung bedanken.