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News 2012

21. Dezember 2012

Erschwerte Rettung nach Verkehrsunfall auf der BAB 13

Blick auf die Einsatzstelle nach Abschluss der Rettungsarbeiten Blick auf die Einsatzstelle nach Abschluss der Rettungsarbeiten

Insgesamt sieben teils schwer verletzte Personen und zwei Tote. Dies ist die traurige Bilanz eines Verkehrsunfalls eines Kleinbusses in den frühen Morgenstunden des 20. Dezembers 2012 auf der Autobahn A13.

Um 04:33 Uhr wurden die Feuerwehren Mittenwalde und Gallun zu einem Verkehrsunfall eines Lkw mit einer eingeklemmten Person alarmiert. Bei diesem Stichwort wird nach Möglichkeit schon bei der Besetzung der Fahrzeuge darauf geachtet, eher die etwas erfahrenen Einsatzkräfte an die entsprechenden Positionen zu setzen. Dieser Einsatz wurde jedoch für alle beteiligten Kräfte zu einer Herausforderung.

Ein Streifenwagen der Polizei war zur Zeit der Alarmierung zufällig in der Nähe und traf als erstes ein. Kurz darauf wurde die ursprüngliche Meldung korrigiert. Per Funk wurden die anfahrenden Einsatzkräfte darüber informiert, dass in dem Fahrzeug mehrere Personen eingeklemmt seien. Zusätzlich wurden weitere Rettungswagen und ein zweiter Notarzt alarmiert. Kurz darauf trafen mehrere Rettungswagen und ein Notarzt ein. Nur Sekunden später war auch die Feuerwehr am Unfallort. Vor Ort angekommen bot sich den Einsatzkräften zunächst ein ziemliches Durcheinander.

Mehrere teils stark blutende Personen liefen den Einsatzkräften entgegen und wurden umgehend behandelt. Nach wenigen Metern sah man einen Kleinbus der Kopfüber seitlich in den Bäumen hing. Eine abgebrochene Baumkrone bedeckte den vorderen Teil des Fahrzeuges. Eine leblose Person befand sich außerhalb des Fahrzeuges. Im Fahrzeug selbst waren drei Personen eingeklemmt, wovon für eine Person leider jede Hilfe zu spät kam.

Nach ersten Untersuchungen fuhr der Kleinbus mit hoher Geschwindigkeit auf den Rastplatz "Am Kahlberg" an der BAB 13 in Richtung Dresden. Hierbei kam er von der Fahrbahn ab, fuhr über einen Feldstein, hob ab und prallte mit dem vorderen Teil des Daches gegen zwei Bäume. Durch die Wucht des Aufpralles wurde ein Baum zerbrochen und ein zweiter entwurzelt. Der Kleinbus blieb unmittelbar an den Bäumen liegen. Da er hierbei seitlich und mit dem hinteren Ende nach oben liegen blieb, wurden die Rettungsarbeiten massiv erschwert. Der Stamm des zerbrochenen Baumes verkeilte sich hierbei im Fahrzeug und musste im Laufe der Rettungsarbeiten entfernt werden.

Während der Rettungsdienst mit der Erstversorgung der eingeklemmten Personen begann, sicherten die Einsatzkräfte der Feuerwehr den Kleinbus und brachten die Geräte für die technische Hilfeleistung in Stellung. Parallel dazu wurde mit dem Ausleuchten der Einsatzstelle begonnen. Nachdem der Rettungsdienst die eingeklemmten Personen stabilisiert hatte, begann die eigentliche Rettung dieser. Hierzu wurde zunächst das Fahrzeug stabilisiert. Um ein Abrutschen des Hecks zu verhindern, wurde das Fahrzeug mit Seilen und Schlupfen an einer Kiefer fixiert, der vordere Teil wurde mit dem Abstützsystem "StabFast" gesichert. Zusätzlich kamen mehrere Baustützen und Rüstholz zum Einsatz. Auch eine Rettungsplattform wurde im Laufe der Rettungsarbeiten genutzt.

Die Rettung selbst dauerte knapp zwei Stunden. Aufgrund der starken Verformungen und der Lage des Fahrzeuges musste sehr behutsam gearbeitet werden. Solche Arbeiten werden während der Ausbildung regelmäßig geübt. Hierbei werden unter anderem Fahrzeuge auch seitlich und auch dem Dach positioniert, um eben solche Situationen zu beherrschen. Eine Situation bei der ein Fahrzeug seitlich in Bäumen hängt, lässt sich jedoch nicht üben.

Es wurde in kleinen Schritten gearbeitet und so Stück für Stück ein Weg zu den eingeklemmten Personen geschaffen. Hierzu wurde unter anderem ein Teil des Daches, die Seitentür und das Lenkrad entfernt. Die vorderen Sitze des Kleinbusses wurden zum Teil zerlegt. Immer wieder wurde während der Rettung das Konzept überdacht und die nächsten Schritte besprochen. Alle Arbeiten wurden gemeinsam von den Kräften der Feuerwehr Mittenwalde und Gallun durchgeführt. Diese Zusammenarbeit lief absolut reibungslos und ermöglichte so erst die Rettung der eingeklemmten Personen. Auch die Zusammenarbeit mit den Kräften des Rettungsdienstes und der Polizei lief wie nach Lehrbuch - vielen Dank dafür.

Noch während die Rettungsarbeiten liefen wurden Seelsorger zur Einsatzstelle gerufen. Diese betreuten nicht nur die anderen Insassen des Fahrzeuges, sondern waren auch für die Einsatzkräfte da. Die Bilder solcher Einsätze sind glücklicher Weise nicht alltäglich. Jeder Mensch verträgt so etwas anders. Das wichtigste nach solch einem Einsatz ist darüber zu reden. Niemand braucht sich schämen wenn er solche Bilder nicht verkraftet! Direkt nachdem die Personen aus dem Fahrzeug befreit waren, wurden alle Einsatzkräfte der Feuerwehr zusammengerufen. Der stellvertretende Stadtbrandmeister und gleichzeitig Wehrführer der Feuerwehr Gallun, Christian Thieke, hielt eine kleine Ansprache und bedanke sich für die geleistete Arbeit. Der anwesende stellvertretende Kreisbrandmeister Reinhard Albrecht stimmte ihm zu und lobte ebenfalls die Arbeit und die Zusammenarbeit der Einsatzkräfte.

Im Anschluss wurde mit den Aufräumarbeiten begonnen. Nachdem die Einsatzmittel wieder auf den Fahrzeugen verstaut waren, wurde der Kleinbus noch mittels Seilwinde vom Baum gelöst. Dieser Einsatz war aufgrund seines Umfanges für viele der Kameraden eine Herausforderung. Keiner von uns wird für diese Arbeit bezahlt, dass bedeutet, dass viele im Anschluss an den Einsatz zur Arbeit fuhren und dort leicht übermüdet ihrer Tätigkeit nachgingen - jedoch mit der Gewissheit sein Bestes gegeben zu haben.

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